Startstrom – unbedingt beim WIG Schweißen beachten!

Das fällt mir immer wieder auf:

Komischerweise schweißen fast alle WIG Anfänger
im 2-Takt Modus und nicht im 4 Takt.

Was aus meiner Sich ein grundlegender Fehler ist!
Dabei entgehen dem Schweißer mindestens zwei entscheidende Funktionen eines modernen WIG Schweißgerätes.

Zwei Funktionen auf die niemand beim WIG Schweißen verzichten sollte

und die es gerade dem Anfänger deutlich einfacher machen.

 

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Schweißen im 4 Takt und 2 Takt Modus?

2-Takt bedeutet:
1. Takt: Durch das Drücken des Tasters beginnt der Schweißvorgang.
2. Takt: Durch das Loslassen des Tasters endet der Schweißvorgang.

4-Takt bedeutet:

1. Takt: Durch Drücken des Brennertasters zündet der Lichtbogen mit dem eingestellten Startstrom
2. Takt: Mit Loslassen des Tasters, beginnt der Schweißvorgang mit vollem Schweißstrom
3. Takt: Das erneute Drücken des Tasters startet die Absenkung des Lichtbogens in den Endstrom
4. Takt: Das erneute Loslassen beendet den Schweißvorgang

>Möchtest Du mehr über das WIG Schweißen erfahren?

Dann bist Du hier genau richtig<<

Erster ganz großer Vorteil beim Schweißen im 4-Takt

ist eine deutlich bequemere Handhaltung

da der Taster nicht permanent gedrückt werden muss.

 

Der größte Vorteil aus meiner Sicht beginnt beim 4-Takt schon beim Starten.

Taster drücken, die Hochfrequenzzündung startet den Lichtbogen,
der Prozess ist jetzt erstmal nur im sogenannten Startstrom !

 

Dieser Startstrom ist je nach Materialstärke zwischen 10-20 Ampere eingestellt
und ermöglicht einen kleinen Lichtbogen der jetzt aber noch nichts nennenswert den Werkstoff aufschmilzt.

Auf gut deutsch

„es passiert noch nichts und Du machst nichts kaputt in diesem Moment“.

 

Dieser Moment ermöglicht es aber sich ganz genau zu orientieren,

wo genau ist meine Schweißnaht,

wo ist mein Zusatz,

bin ich richtig positioniert usw.

 

Erst wenn jetzt alle Faktoren stimmen wird der Taster losgelassen

und der Prozess beginnt.

Hört sich nicht wichtig an?

 

Dann hier mal drei wichtige Beispiele:

 

1. Schweißen von dünnem Material unter 1,5 mm z.B. Vierkantrohr.

Der Anfänger startet im 2-Takt ist nicht genau dort wo er eigentlich anfangen möchte der Zusatz und die Position stimmen nicht.
Was passiert?
Genau, bevor die erste Schweißnaht entstanden ist entsteht schon mal ein schönes Loch.

Im 4-Takt könnte sich der Schweißer erstmal im Startstrom richtig positionieren, orientieren und erst wenn alles perfekt ist beginnt der Schweißvorgang.

Vollkommene Kontrolle und nicht ein völlig unkontrollierter Prozess.

2. Machen wir da gleich weiter ! 
Wie bekommen wir das Loch wieder zu ?
Genau, wieder zünden und versuchen es zu zuschweißen.
Im 2-Takt schwierig !
Im 4-Takt gemütlich positionieren und dann kurz den Prozess starten und bevor das ganze zu stark aufschmelzen kann sind wir schon wieder im sicheren Endstrom.

So kann das Loch gar nicht groß genug sein!

Der Schweißer bekommt es wieder zu.

 

3. Alle lieben diese sagenumwobene Spot-Funktion.

Die aber nur funktioniert bei einer sehr exakten Vorbereitung.
Was machen wir, wenn das Ganze zu ungenau ist ?
Oder vielleicht immer wieder unterschiedlich ist ?

 

Genau, der Startstrom ist die Lösung.
Du gehst in den Startstrom,
positionierst dich genau an der Stelle die gepunktet werden soll.

 

Wenn jetzt alles bereit ist und der Lichtbogen genau auf den richtigen Punkt zielt,

dann lässt Du deinen Taster los

und die Länge des Impulses kannst Du jetzt selbst definieren.

Bzw. sobald ein Punkt entsteht, das Material sich miteinander verbindet,

gehst Du wieder in den sicheren Endstrom.

 

Aus meiner Sicht die meist deutlich bessere Möglichkeit für Punktschweißungen.

 

Ich hatte dazu auch schon einige Zuschauer hier zum Workshop,

die mit der normalen Spot-Funktion nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt haben,

mit der Methode hat es dann nach einigen Minuten problemlos funktioniert.

 

 

Punkten richtig schön Punkten,

mit dem Startstrom funktioniert das kinderleicht!

 

Jetzt liegt es an Dir 2-Takt oder 4-Takt ?

 

Wenn Du mich fragst ich würde Dir immer empfehlen die genialen Möglichkeiten des 4-Takt zu nutzen.

Dabei haben wir uns jetzt noch gar nicht über die Vorteile des Endstroms unterhalten,
aber das kommt sicherlich auch noch.

Eventuell erstelle ich zu dem Thema nochmal ein schönes Video!

 

>Möchtest Du mehr über das WIG Schweißen erfahren?

Dann bist Du hier genau richtig<<

 

Grundvoraussetzung ist natürlich immer ein vernünftiges WIG Schweißgerät,
meinen persönlichen Favoriten kennst Du sicherlich, das WE 204p.

Wenn es dazu Fragen gibt immer gerne melden.

JESuMAT